Sonntag, 4. August 2013

Pergament - das Papier des Mittelalters

Vor der Verbreitung von Papier als Beschreibstoff verwendete man im Mittelalter hauptsächlich Pergament, um Bücher herzustellen. Es besteht aus der Haut von Kälbern, Ziegen oder Lämmern, die in eine Kalklösung eingelegt, abgeschabt und in einem Rahmen gespannt getrocknet wurde. Der Vorteil von Pergament war, dass es glatter als das zuvor verwendete Papyrus war, welches aus Pflanzenfasern hergestellt wurde.

Papyrus (Quelle: Wikipedia)





Pergament (Quelle: Wikipedia)
Außerdem war es möglich, die Tinte vorsichtig wieder vom Pergament abzukratzen und es noch einmal zu verwenden - zum Beispiel wenn man sich verschrieben hatte. Solche wiederverwendeten Pergamentseiten heißen Palimpseste.

Papier hingegen gab es erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts und ist nicht mit unserem heutigen Produkt vergleichbar. Um es herzustellen, wurden alte Stofffetzen, genannt Hadern, so lange zerkleinert und eingeweicht, bis ein zäher Brei entstanden war. Schöpfte man diesen Brei in ein Sieb, presste ihn und ließ ihn trocknen, entstand das Hadernpapier.

Viele Papiermühlen versahen ihre Siebe mit Symbolen aus Draht, die nach dem Trocknen noch im Papier sichtbar waren - die Urform des Wasserzeichens. Die erste Papiermühle im süddeutschen Raum stand übrigens in Nürnberg.